Fast 100’000 Besucher in Luzern

    Neun Tage «Blue Balls»

    Mit bis zu 11‘000 Besuchern pro Tag ist das «Blue Balls» Festival in Luzern einer der grössten, jährlich wiederkehrenden Anlässe der Innerschweiz. Von Freitag, 22. Juli bis Samstag, 30. Juli warten unter anderem Seal, «The Coors» und Katie Melua auf die Kulturfans.

    (Bild: zVg) Erneut werden am Luzerner Seebecken – hier das KKL im Hintergrund – täglich bis zu 100‘000 Besucher am «Blue Balls Festival» erwartet.

    Täglich bis zu 11‘000 Musikbegeisterte werden pro Festivaltag erwartet – oder auf die neun Eventtage gerechnet nicht viel weniger als 100’000 Kulturfans.

    Nicht weniger als 76 Bands und Interpreten sowie 44 Acts aus Fotografie, Video und Malen geben sich bei der jüngsten Ausgabe des «Blue Balls» Kulturfestivals die Ehre – längst ist der Anlass zu einem riesigen, einwöchigen Innenstadtfest in Luzern geworden. Neben den Musik-Acts aus aller Welt können darüber hinaus mehrere Live-Maler bewundert werden.

    Gegenüber der «Luzerner Seewoche» stellt Festival-Direktor Urs Leierer seine persönlichen Highlights der einzelnen Tage vor: Am 22. Juli sind dies «Frances», «Ibeyi», «Shura» und «Air». Die Band «Air» stammt aus Paris, widmet sich dem Elektronikgenre und feiert gerade ihr 20-jähriges Bestehen.

    Die Highlights des Direktors
    «Keb’Mo‘», «Bry» und «KT Tunstall» sind meine Highlights vom 23. Juli und «Soley», «Seinabo Sey» und «James Arthur» jene vom folgenden Tag. Dazu kommen an den beiden Folgetagen «Milky Chance», «Zola Jesus», Steven Wilson, «Ala.ni», «Vintage Trouble» und Charles Bradley.

    Zu den bekanntesten Künstlern des Festivals gehört Seal. Der Brite war mit sämtlichen seiner neuen Studioalben in den Charts in der Schweiz, Grossbritannien und den USA. Zudem ist der dreifache Grammygewinner seit 2012 Jurymitglied der australischen Ausgabe von «The Voice».

    In Luzern performt Seal am 27. Juli im KKL im Konzertsaal. Weitere Höhepunkte am gleichen Tag sind «Kwabs» – der ebenfalls aus Grossbritannien stammt – und «Sohn».

    Die weiteren Highlights von Festival-Chef Urs Leierer: Am 28. Juli Katie Melua, Jamie Lawson und «The Corrs», 29. Juli: Corinne Bailey Rae, «2014» und «Kool Savas» sowie am 30. Juli Laura Myula, «The Temperence Movement» und «Airbourne».

    Die irische Popband «The Corrs» setzt sich aus vier Geschwistern aus der Kleinstadt Dundalk zusammen. Sämtliche ihrer sechs Alben fanden den Weg in die Schweizer Hitparade, zwei erreichten den Goldstatus und eine weitere CD wurde mit Platin gekrönt.

    Motorschaden 2015 – Vollgas für 2017
    Wenn Urs Leierer in die reichhaltige Geschichte des Festivals zurückblickt, berührt in ein Ereignis besonders: «Die dramatische Anreise von James Bay und der daraus resultierende verspätete Konzertbeginn an der Opening Night 2015.» Der britische Senkrechtstarter und das Aushängeschild des letztjährigen Festivals musste zunächst in Frankreich unfreiwillig pausieren, sein Tourbus hatte einen Motorschaden erlitten. Schliesslich reiste James Bay mit dem Taxi weiter, doch zweimal stoppte die Polizei die zügige Fahrt. Nicht weniger als 22 Stunden dauerte die gesamte Anreise. Dennoch legte der britische Barde – mit einer Stunde Verspätung – einen überzeugenden Auftritt hin.

    Der Aufwand hinter den Kulissen sei sehr gross, erklärt Urs Leierer: «Nach dem Festival ist vor dem Festival. Der Aufwand ist enorm und wir arbeiten bereits jetzt für 2017.» Also bereits vor die ersten Akkorde des aktuellen Festivals erklingen. Dennoch vergisst Leierer die aktuelle Ausgabe natürlich nicht und nennt – neben seinen bereits erwähnten Highlights – auch gleich noch seine Geheimtipps, die sich teilweise natürlich überschneiden können: «Dies sind «Bry», «Frances», «Ibeyi», «Soley», «Ala.ni» und «Kwabs».»

    (Bild: zVg) Urs Leierer prägt das «Blue Balls Festival» seit über zwanzig Jahren.

    Weit über die Musik hinaus
    Fotos, Malen und Film sind inzwischen zu einer festen «Blue Balls»-Grösse geworden. So stellt beispielsweise Mark Peckmezian seine Fotos auf der Luzerner Terrasse vor dem KKL aus und drinnen, im Auditorium, ist täglich der Film «Blur, new world towers» zu sehen sowie – auf der Dachterrasse – Videokunst von Michael Wyshock.

    Dazu kommen 17 verschiedene Mal-Acts, die live malen, darunter «Blind Tracks», ins Leben gerufen von Christian Martinez, bei dem der Künstler eine Break- dance-Choreografie zeigt und aus diesen Bewegungen heraus malt. Die Live-Paintings dieser 17 verschiedenen Künstler werden auf dem KKL Plaza zu sehen sein sowie im Pavillon. Insgesamt erstreckt sich das Festivalgelände auf drei Standorte im Luzerner Seebecken, neben dem KKL und dem Pavillon werden verschiedene Acts beim Schweizerhof auftreten. Dazu kommen zahlreiche Bazar- und Verpflegungsstände.

    www.blueballs.ch

    Daniel Gerber

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